Nachdem vor sechs Wochen der Trojaner „Wannacry“ weltweit Dateien auf Computern verschlüsselt und sich über Netzwerke weiterverbreitet hatte, sorgt nun ein neuer Trojaner für weltweite Schäden. Mehrere Konzerne meldeten zum Teil massive Störungen, in Deutschland etwa Beiersdorf, Mondelez, Metro und die Deutsche Post, in Amerika der Pharmahersteller Merck und international die weltgrößte Containerreederei Maersk. Wer hinter dem Angriff steckt, ist weiterhin unklar.
Obwohl das Risiko bekannt war, sind noch immer viele Computer angreifbar, u. a. weil die neuesten Sicherheitsupdates nicht installiert sind. Anders als bei „Wannacry“ sind dieses Mal aber auch Computer mit dem neuesten Windows-Betriebssystem Windows 10 verwundbar.
Teilweise nutzt der jüngste Trojaner dieselben Sicherheitslücken wie „Wannacry“, um auf die Computer zu gelangen. In internen Netzen nutzt er aber zusätzlich ein gängiges Administrationswerkzeug zur Weiterverbreitung aus und kann damit auch Systeme befallen, die auf aktuellem Stand sind. „Das ist der Grund, warum sich dieser Virus auch auf Windows 10 Systemen weiterverbreiten kann, sich durch große Netzwerke fräst und da quasi alles mitnimmt, was er irgendwie runterreißen kann“, so Falk Garbsch, Sprecher des Chaos Computer Clubs.
Sicher ist lediglich, dass das nicht der letzte Angriff war. Weitere Wellen werden folgen, um so wichtiger ist es, die eigenen Computersysteme auf dem neuesten Stand zu halten, beim Öffnen von E-Mails vorsichtig zu sein und regelmäßig sichere Backups anzufertigen.